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Schwanken wie auf einem Schiff

Mal de Débarquement Syndrom

Wenn Sie schon einmal längere Zeit auf einem Schiff waren, kennen Sie das merkwürdige Gefühl, wenn Sie wieder festen Boden unter den Füßen haben: Der Boden scheint ähnlich einem Schiff zu schwanken.

In der Regel ist das nach einigen Minuten oder Stunden verschwunden. War jemand auf einem längeren Törn, dann kann nach bis zum nächsten Morgen dauern, bis die Welt wieder im Lot ist.

Etwa ¾ aller Seeleute berichteten nach einer Veröffentlichung über ein Gefühl von Schwanken (nach vorn/hinten, hoch/runter, seitlich), das allerdings nach etwa 24 Stunden bei den allermeisten sich auflöst. Bei einer Studie waren sogar über 90% betroffen.

Neben einer Seereise können genauso Flüge, Fahrten mit der Bahn oder andere irritierende Bewegungserfahrungen am Anfang stehen. Sehr häufig findet sich eine Kombination von Bewegung und Verunsicherung.

Bei wenigen Menschen bleibt die Symptomatik über Wochen, Monate oder gar Jahre bestehen. Es gibt keine eindeutigen Zahlen über die Häufigkeit der Beschwerden, es wird vermutet, es könne häufiger vorkommen, als im medizinischen Alltag bekannt ist. Diese Erkrankung wird Mal de Debarquement genannt. Abgeleitet ist dies vom französischen Mal = Krankheit und Debarquement = Ein Schiff verlassen. Im Englischen wird von einem Mal de Debarquement Syndrome (MdDS) gesprochen.

Über das MdDS

Im Vordergrund steht das Gefühl von Schwanken nach allen Richtungen, ähnlich wie auf einem Boot. Manche Patienten können angeben, ob sie auf einem „kleinen Boot“ mit kurzen Bewegungen oder dann wieder auf einem „Ozeandampfer“ zu stehen scheinen.

Neben der Kernsymptomatik (Schaukeln) steht nach einer Weile nach einer einziger Zeit der Beschwerden weitere Symptome: Benommenheit, Schwindel, Übelkeit, Gleichgewichtsstörungen, Desorientierung, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Reizempfindlichkeit, Konzentrationsstörungen, Tinnitus, vermehrte Ängstlichkeit , Depressivität und weitere funktionelle Störungen.

Wer ist gehäuft betroffen?

Es gibt hier noch wenig gesichertes Wissen. Es gibt aber deutliche Hinweise, dass folgende Gruppen häufiger betroffen sind:

  • Frauen
  • Menschen, die zur Seekrankheit neigen
  • Menschen mit depressiven Symptomen
  • Menschen, die besonders starken Schwankungen ausgesetzt waren
  • Möglicherweise leide auch Migräne Patienten häufiger im Anschluss an eine Seefahrt unter dem unangenehmen Schwanken. Aus eigener Beobachtung scheinen mir besonders Menschen mit höherer Sensibilität, mit Angst und anderen funktionellen Störungen betroffen zu sein. 

Fallgeschichte

Die 65jährige Angelika kam in Begleitung ihres Mannes und erhob sich schwerfällig vom Stuhl im Wartezimmer. Ihr Mann Carsten faste sie sofort unter den Arm. Der Gang bis ins Sprechzimmer war langsam, breitbeinig und unsicher.

Folgendes war geschehen: Carsten hatte sich zu seinem 65. Geburtstag eine Schiffsreise gewünscht und Angelika hatte nach langem Bedenken schließlich zugestimmt. Sie hatte Angst vor dem Meer und fürchtete seekrank zu werden.

Ihre Befürchtungen wurden war: Die Reise war ein weitgehendes Fiasko. Auf Starkwind folgte Sturm und Angelika lag die meiste Zeit mit schwerer Übelkeit in ihrer Kabine. Sie sehnte sich nur darauf, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Carsten hatte ein schlechtes Gewissen, seiner Frau dies angetan zu haben.

Als sie endlich wieder an Land waren, stellte sie entsetzt fest, dass das Schwanken keineswegs aufhörte sondern unvermittelt weiter ging. Angelika brach in Tränen aus, sie hatte das Gefühl, um Luft ringen zu müssen, ihr Herz raste.

Auch bei Carsten schwankte es ein wenig, was er fast amüsant fand. Nach ein paar Stunden war es jedoch vorbei. Nicht so bei Angelika. Das Schwanken wollte nicht nachlassen. Nicht nach Tagen, nicht nach Wochen und auch nicht nach Monaten.

Fast 1 ½ Jahre dauerte das Schwanken bereits als Angelika zu uns kam. Was sie gelernt hatte: Nur im Liegen wurde es besser. Und daher lag sie praktisch auch tagsüber fast nur noch auf der Couch. Sie ging nicht mehr aus dem Haus, hatte kaum noch soziale Kontakte und fühlte sie zunehmend elend. Sie würde müde, erschöpft, reizempfindlich und depressiv.

Therapie

Angelika hatte große Angst, als wir mit der Therapie begannen. Sie fühle sich völlig hilflos und traute sich ohne Hilfsperson an ihrer Seite praktisch keinen Schritt zu gehen. Es tat ihr jedoch gut, dass die verspannte Nacken- und Rückenmuskulatur massiert und gelockert wurde. Für das Geh- und Gleichgewichtstraining brauchte sie jedoch wirklich Überwindung, da das Schwanken in den ersten Tagen noch schlimmer wurde.

Am Ende der ersten Trainingswoche keimte jedoch Hoffnung auf Besserung auf. Sie war in der Lage einige Schritte selbst zurückzulegen. Danach ging es – mit Rückschlägen – bergauf. Nach drei Wochen war sie in der Lage wieder frei zu gehen und Angelika konnte wieder am Leben weitgehend normal teilnehmen. Das Schwanken war sehr viel besser, allerdings fühlte sie sich noch manchmal nicht ganz sicher auf den Beinen.

About MdDS (English Version)

Hintergrund

Bezeichnung und Häufigkeit

Diese Bewegungsillusion tritt bei den meisten Menschen auf, die sich über längere Zeit auf einem schwankenden Untergrund aufgehalten haben. Wissenschaftliche Untersuchungen sprechen von bis zu 80% aller Gesunden, die zumindest ein leichtes Schwanken beim Landgang wahrnehmen. Eine kurzfristige Beeinträchtigung ist natürlich keine Krankheit und wird als „Mal de Debarquement“ (MDD) bezeichnet also ohne den Zusatz „Syndrom“.

Ein kleiner Teil der Landgänger wird diese Beschwerden jedoch nicht wieder los. Das ist eine echte Krankheit mit erheblichen Auswirkungen auf die Lebensqualität und heißt dann „Mal de Debarquement Syndrom“ (MDDS).

Auslösung

Meist tritt die Symptomatik unmittelbar im Anschluss an eine passive Bewegung auf (Schiff, Flugzeug, Auto, Bus usw) auf.

Doch in der letzten Zeit haben wir auch einige Patienten gesehen, bei denen sich die Symptomatik mit ein- oder mehrtägiger Verspätung meldete.

Hintergrund

Insgesamt sind die Ursachen nur im Ansatz verstanden. Klar ist jedoch, dass der sog. „vestibulo-okuläre-Reflex“ von zentraler Bedeutung ist. Um diesen zu verstehen, folgende Überlegungen.

Wenn Sie den Kopf drehen, dann fängt die Netzhaut Ihres Auges ein neues Bild ein. Wie können Sie nun wissen, dass Sie nur in eine andere Richtung gesehen haben und sich nicht die Welt um Sie gedreht hat? Das geht nur, weil gleichzeitig Ihr Gleichgewichtsorgan und die Muskulatur des Halses eine weitere Information geliefert haben: Sie haben den Kopf aktiv gedreht! Das Gehirn verarbeitet das zu dem Eindruck: Die Welt ist stabil und ich habe mich bewegt.

Selbstversuch

Wie wichtig dieser Reflex ist, können Sie mit einem dreistufigen Versuch erfahren (starten Sie dazu den obigen Film).

Nehmen Sie einen Text (Buch, Zeitung) und lesen Sie einige Zeilen während Sie Ihren Kopf um etwa 20-30° in einer Nickbewegung von unten nach oben wieder zurück bewegen (als würden Sie dauernd ein „Ja“ nicken). Trotzdem können Sie den Text einigermaßen gut lesen.

Nun halten Sie den Kopf stabil und bewegen das Blatt/Buch wieder um 20-30° im gleichen Rhythmus noch oben und unten. Sie werden schnell feststellen: Deutlich schwieriger!

Als letztes bitten Sie einen Partner das Blatt/Buch erneute um den gleichen Winkel und in gleicher Geschwindigkeit hoch und runter zu bewegen. Das Ergebnis: völlig unleserlich!

Die Erklärung: Im erste Fall erhalten Sie sehr mehrere Raum. und Bewegungsinformationen (Augenmuskeln, Gleichgewichtsorgan, Halsmuskeln). Im zweiten Fall stammen die Zusatzinformationen nur aus den Armen. Und im dritten Fall fehlen Ihnen die Informationen aus dem eigenen Körper vollständig.

Augenbewegungen

Die Augen führen bei der Bewegung des Kopfes komplexe Ausgleichsbewegungen durch.

  • Links-rechts
  • Oben-unten
  • Drehbewegungen

Ebenso tragen die Halsmuskeln, der Rücken und die Beine zur Stabilisierung bei. In all diesen Muskelgruppen befinden sich Sensoren, die über die Spannung und Lage informieren.

Adaptierung

Bei einer Seefahrt (oder ähnlicher Bewegung) wird der Körper beständig bewegt. Das System von Augen, Gleichgewichtsorgan, Muskeln und vor allem der zentrale Reizverarbeitung arbeitet nun wie das Stabilisierungssystem einer Kamera. Trotz der Bewegung entsteht subjektiv ein stabiles Bild der Außenwelt.

Sie können z.B. auf einem Trampolin hüpfen und sind gleichzeitig in der Lage die Außenwelt stabil wahrzunehmen. Sie könnten sich mühelos mit jemanden unterhalten, könnten möglicherweise eine TV-Sendung nebenbei ansehen. Wenn Sie zum Vergleich eine Videokamera mit auf das Trampolin mitnehmen, dann sehen Sie unmittelbar den drastischen Unterschied zwischen der unerträgliche verwackelten Filmaufnahme und dem stabilen Bild, das Sie innerlich empfunden haben.

Kurz: Wir verfügen über ein außerordentlich „fortschrittliches“ Stabilisierungssystem, mit dem auch modernste Kameras nicht mithalten können.

Bei einer Seefahrt (oder ähnlicher Bewegung) wird der Körper beständig bewegt. Das System von Augen, Gleichgewichtsorgan, Muskeln und vor allem der zentrale Reizverarbeitung arbeitet nun wie das Stabilisierungssystem einer Kamera. Trotz der Bewegung entsteht subjektiv ein stabiles Bild der Außenwelt.

Sie können z.B. auf einem Trampolin hüpfen und sind gleichzeitig in der Lage die Außenwelt stabil wahrzunehmen. Sie könnten sich mühelos mit jemanden unterhalten, könnten möglicherweise eine TV-Sendung nebenbei ansehen. Wenn Sie zum Vergleich eine Videokamera mit auf das Trampolin mitnehmen, dann sehen Sie unmittelbar den drastischen Unterschied zwischen der unerträgliche verwackelten Filmaufnahme und dem stabilen Bild, das Sie innerlich empfunden haben.&

Kurz: Wir verfügen über ein außerordentlich „fortschrittliches“ Stabilisierungssystem, mit dem auch modernste Kameras nicht mithalten können.

Modellvorstellung

Auch wenn es wissenschaftlich nicht vollständig geklärt ist, wie ein Mal de Debarquement-Syndrom genau zu verstehen ist, gehen wir davon aus, dass es um eine nicht vollzogene Rückstellung geht. Das Gehirn hat sich erfolgreich auf eine Situation (Schwanken) eingestellt und schafft die erneute Korrektur (fester Boden) nicht. Es bleibt im „Schwank-Modus“ und liefert weiter die Informationen, die nötig wären, um ein Schwanken der Umwelt auszugleichen.

So wird verständlich, dass die Symptomatik bei den meisten Betroffenen nachlässt, sobald sie sich erneut auf ein den schwanken Untergrund (Boot, Auto, Flugzeug, Bahn usw.) begeben. Jetzt stimmt wieder alles.

Problem der Meidung

Eine zweite – häufige – Lösung ist die Meidung. Viele Menschen bemerken, dass der Schwindel in Ruhe (Sessel, Couch, Bett) besser wird. Doch wer dauernd ruht, trainiert das Gleichgewichtssystem nicht mehr. Bereits nach einer Woche Bettruhe, leiden die meisten Menschen daher unter einem anfänglichen Schwindel oder Gehunsicherheit. Wer dies dann als Bestätigung auffasst, dass Gehen gefährlich ist, kommt leicht in einen Teufelskreis, der zu weiterem Schwindel führt. Dies ist – nebenbei – ein häufiges Problem bei älteren Menschen, die eine Weile bettlägerig waren.

Therapie

Ruhe und Sicherheit

Die erste Voraussetzung für das Üben ist daher Sicherheit und innere Beruhigung. Das Training macht am Anfang immer mehr Schwindel und damit mehr Angst. Die Angstberuhigung steht daher am Anfang der Therapie.

„Haben Sie keine Angst!“ – das ist leicht gesagt.  Wer unter Schwindel leidet, fühlt sich jedoch zentral verunsichert. Daher setzen wir neben Aufklärung auch auf eine beruhigende Atmosphäre, gefühlte und körperlich wahrnehmbare Sicherheit.

Um diese sinnlich zu vermitteln, setzen wir Massagen, Wärme oder Entspannungsverfahren ein. Sie sollten dem Körper sagen: es ist alles in Ordnung!

Training

Aus unserer Sicht steht ein Training in Sicherheit im Mittelpunkt einer Erfolg versprechenden Therapie. Das System aus Auge, Gleichgewichtsorgan, Muskel- und Gelenkwahrnehmung muss neu kalibriert werden. Dazu ist Übung, Übung und nochmals Übung notwendig! 

Was das Üben verhindert, ist natürlich der Schwindel und die damit verbundene Angst. So wird durch den Schwindel ausgerechnet das Training verhindert, das aus dem Schwindel heraus führen könnte.

Doch dies ist nur der erste Schritt. Der wichtigere ist der zweite: Jetzt muss das Gleichgewicht durch möglichst viele komplexe Bewegungen gefordert werden, um sich wieder neu zu organisieren. Dabei kommt es vor allem auf das Zusammenspiel von Augen und der gefühlten Bewegung des Körpers an. Es soll gelernt werden, dass die Welt auch unter verschiedenartigen Bewegungen, dennoch stabil im Inneren abgebildet wird.

Daher setzen wir den Körpern zahlreichen Bewegungsimpulsen aus und fördern dabei die stabile Wahrnehmung der Außenwelt. Gehen auf glattem oder unregelmäßigen Untergrund, Hüpfen, Kipptisch, Kopfbewegungen mit wechselnden Bildern, Wackelplatte, Galileo, Laufen mit reduzierter Schwerkraft und Videoanimation.  Sogar das Erlernen des Jonglierens trainiert die Koordination zwischen Auge und Körperbewegung. All das fordert den Körper auf, neue Muster zu lernen und das alte Bewegungsmuster zu überschreiben.

Wichtig ist die Vermeidung von Angst oder gar Panik, da sonst an der alten Organisation festgehalten wird, statt Neues zu lernen. Über- aber Unterforderung (Schonung) ist also gleichermaßen ungünstig.

Möglichst intensiv

Ein weiteres Grundprinzip des Trainings ist die ständige Wiederholung in engen zeitlichen Zusammenhang. Statt also über Monate gelegentlich zu üben, ist es viel wirksamer, in die Therapie einzutauchen und über viele Stunden neue Erfahrungen zu machen. Daher sind Intensivtherapien mit einer Fülle von Sinneseindrücken viel wirksamer als eine halbe Stunde Physiotherapie pro Woche.

Dieses Intensivtraining muss jedoch nicht lange durchgeführt werden. In aller Regel reichen zwei bis drei Wochen aus, um eine Umorganisation des Gleichgewichts zu erreichen. Am Anfang ist das nicht ganz einfach, dann aber stellen sich erste Erfolge ein.

Die therapeutischen Möglichkeiten waren lange Jahre sehr begrenzt. Die oft eingesetzten sog. Schwindelmittel erwiesen sich als weitgehend wirkungslos. Wie auch in anderen Fällen sind sie vermutlich langfristig sogar schädlich, da sie durch ihre dämpfende Wirkung Lernprozesse des Gleichgewichts verhindern. Angesichts der Angst und Unruhe wurden auch Beruhigungsmittel und Antidepressiva eingesetzt. Deren Wirkung war zwar besser, aber keineswegs ausreichend.

Durchbruch

Doch dann gab es einen therapeutischen Durchbruch. An dessen Anfang stand die Überlegung, dass die Augenbewegungen bei MDDS falsch angepasst sind und immer noch vergeblich versuchen, z.B. eine Schiffsbewegung auszugleichen. Um das Muster „Land“ zu etablieren, wurden Patienten gebeten, in einem ersten Schritt die gefühlte Schiffsbewegung durch eine links-rechts-Neigung des Kopfes zu imitieren. Gleichzeitig wurde vor ihnen ein sich langsam bewegendes Streifenmuster auf einen trommelförmigen Hintergrund projiziert. Die Patienten wurden nun aufgefordert, mit den Augen diesem Muster zu folgen. Diese Übung wurde mehrfach täglich wiederholt. Der Erfolg war überwältigend. 70% der Teilnehmer berichteten über eine Verbesserung oder sogar Beschwerdefreiheit innerhalb nur einer Woche!

Wie war das möglich? Zuerst wird das Bewegungsmodell „Schiff“ durch die Kopfbewegung aktiviert. Die dazugehörige unwillkürliche Ausgleichsbewegung der Augen wird nun „gewaltsam“ durch die Fixierung auf das Streifenmuster verhindert. Das Bewegungsmuster „Schiff“ kann nicht mehr aufrechterhalten werden und wird deaktiviert. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, wieder auf das passende Modell „Land“ umschalten zu können.

Wie wir bei uns sehen, sind MDDS-Patienten nach Monaten oder Jahren seelisch verunsichert und körperlich-muskulär stark verspannt. Daher achten wir bei der Therapie besonders auf eine wohltuende, beruhigende Atmosphäre und lösen die Verkrampfungen und Verhärtungen der Muskulatur mit physiotherapeutischen Anwendungen. Auch die Atemtherapie und ergänzende, weitere Schwindelübungen (z.B. auf dem Trampolin) haben sich als sehr hilfreich erwiesen.

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